Israel Start-Up Nation: ein Interview mit André Greipel & Rick Zabel

Wir konnten während des Frühlings-Trainingslagers mit André Greipel und Rick Zabel vom Team Israel Start-Up Nation sprechen.


Na, wie ist’s in der Sonne? Das Trainingslager ist immer der Saisonauftakt. Was sind eure großen Ziele für die Saison?

André: Na für mich ist es erst einmal schön nach den vergangenen 2-3 Monaten mal wieder in der Sonne bzw. bei besserem Wetter unterwegs zu sein, ein wenig zu entspannen aber auch die Grundlage zu schaffen um in der Saison einen Unterschied machen zu können. Ich möchte gemeinsam mit der Mannschaft etwas auf die Beine stellen und Akzente zu setzen und nach Möglichkeit auch das ein oder andere Resultat einzufahren, dennoch steht bei mir ganz vorne der Spaß am Rennen fahren und Profi zu sein.

Rick: Bei mir ist es ähnlich. Ich möchte hier bei gutem Wetter optimal trainieren, die langen Einheiten und auch die spezifischen Einheiten, mit Teamsupport ohne sich Gedanken machen zu müssen über einen Platten oder was zu Essen für unterwegs. Dazu kommt natürlich dass wir hier die Chance haben die neuen Teamkollegen kennenzulernen, die neuen Trikots das erste Mal anzuziehen, das neue Rad und die neuen Helme zu probieren…Trainingslager im Januar ist auch so ein bisschen wie ein zweites Weihnachten.

Die Saison 2020 war mit vielen Ungewissheiten und Neuerungen aufgrund von Corona verbunden. Wie habt ihr diese besondere Saison erlebt? Was waren die größten Herausforderungen und gab es auch positive Veränderungen?

R: Für mich war 2020 persönlich ein sehr gutes Jahr. Ich persönlich bin mit meiner Saison sehr zufrieden gewesen und im privaten war es vermutlich sogar das erfolgreichste Jahr in meinem Leben.  Na klar gab es einige Rennausfälle aber alles in allem ist der Radpsort doch noch recht glimpflich  davongekommen, da bis auf Roubaix und das Amstel Gold alle großen Rennen stattfinden konnten. Und dennoch konnte ich viel Zeit zu Hause sein und diese Zeit mit meiner Familie verbringen und musste nicht alle 10-14 Tage unterwegs sein. Mehrere Monate am Stück mal da zu sein war ganz ehrlich eine Erfahrung die ich auch nicht so schlecht fand.

A: Ja bei mir war es ähnlich. Anfangs habe ich gedacht dass mir die Corona Pandemie sogar in die Karten spielt, da ich 4 Monate verletzt und somit raus war, habe mir erstmal was den Heilungsprozess angeht keinen Stress gemacht. Es war schön zu Hause zu sein und ein normales Familienleben mit einem Samstag und Sonntag zu haben. Auf der anderen Seite hat sich der Radsport ein wenig neu erfinden können z.B. mit Zwift Events. Mit dem Restart war ich dann natürlich alles andere als zufrieden, das hake ich ab und ab jetzt gilt es wieder nach vorne zu gucken


Vermutlich habt ihr noch nicht viel Kontakt gehabt, aber was erwartet ihr euch von der Verpflichtung von Chris Froome?

A: Das ist natürlich eine extrem attraktive Verpflichtung fürs Team und die Sponsoren. Auf der anderen Seite steht auch eine Fragezeichen dahinter, aber jemand wie Chris Froome ist natürlich jemand der weiß wie man in absolute Topform kommen kann. Ich hoffe dass er zu eben dieser Topform kommen kann und alle Kritiker vom Gegenteil überzeugen kann und er in der Lage ist eine Grand Tour vorne mitzugestalten. Das wäre fürs Team natürlich etwas besonderes, die nötige Erfahrung dafür hat er allemal. Ich hoffe natürlich auch das ein oder andere Rennen mit ihm fahren zu können und dabei vielleicht sogar noch was zu lernen.

R: Ich muss sagen dass die Verpflichtung fürs Team natürlich ein ordentlicher Paukenschlag war. Das heißt aber auch dass eine wesentlich Ausrichtung des Teams in Richtung Grand Tours geht. Vom Fahrertyp bin ich da aber eher niemand der da so wirklich was helfen kann. Meine Ziele sind eher in Sprints oder bei den Klassikern Akzente zu setzen, von daher habe ich mich fürs Team gefreut  aber für mich persönlich war es jetzt im ersten Moment kein Hurra Schrei. Nichts desto trotz bin ich aber selber auch ein Fan des Radsports und bin gespannt ob er es noch einmal schaffen kann zu seiner Topform zurückzukommen und hoffe auch dass er nach so vielen Jahren bei Sky/Ineos noch das ein oder andere an Know How mitbringt wovon wir als Team profitieren können. Das wäre schön.

@Rick: Nachdem du immer öfter auch auf dem Gravelbike unterwegs bist, wie wäre es mit einem Start bei Gravelrennen? Meinst du, du kiegst deine Gravelskills auf matschigen Trails noch in den Griff?

R: Eigentlich macht mir das Gravelbiken im Wald genau deshalb Spaß, weil ich alle Faktoren auf die es auf der Straße ankommt, einfach ausblenden kann. Ich muss nicht auf den Schnitt achten oder auf meine Wattzahlen gucken. Ich genieße es richtig beim Graveln einfach auf den Spaßfaktor zu achten, im Wald zu sein und fast jedes Mal neue Wege kennenzulernen. Vielleicht melde ich mich der Erfahrung halber irgendwann mal bei einem Gravel Rennen an, aber wie gesagt der Spaßfaktor steht bei mir an oberster Stelle.

Nachdem ihr die HJC Helme jetzt im Trainingslager bereits ein paar Tage fahren konntet: wie ist euer erstes Feedback? Ihr habt die Möglichkeit, sowohl den Furion 2.0 als auch den Ibex 2.0 zu fahren. Habt ihr schon ein Lieblingsmodell?

A: Ich kannte die Helme ja schon von Lotto in der ersten Version und wusste, dass sie gut sind. Dieser Eindruck hat sich nochmals bestätigt. Für mich ist der Furion 2.0 der Helm der am besten aussieht und die Vorteile hervorhebt die ich für mich brauche.

R: Bei mir ist es ähnlich. Der Aero Helm ist von der Belüftung echt super gut und trotzdem aerodynamisch, was ich brauche um schnell zu fahren. Ich bin mir jetzt schon sicher dass das der Helm ist, für den ich mich bei den meisten Rennen entscheiden werde. Zudem sieht er stylisch aus und sitzt gut, was ich bis jetzt nicht immer von allen Helmen behaupten konnte. Ich bin immer etwas pingelich dass die Straps richtig sitzen und dass sich der Helm gut einstellen lässt, da muss ich mir ja mit dem Selfit System keine Gedanken mehr zu machen. Einmal einstellen und dann einfach aufsetzen und gut ist.

Rice Cake: süß oder salzig?

A: süß
R: salzig im Winter, süß im Sommer

Bester Song um Intervalle auf der Rolle zu fahren?

A: Netflix
R: André, Netflix ist doch kein Song, ne ne bei André ist es vermutlich Joris (lacht), bei mir ist es z.B. Linkin Park geht immer oder auch sehr gut ist Grey von Kölsch.

Kaffee oder Tee?

A: Kaffee
R: Kaffee

Lieblingsessen?

A: Ente
R: Pizza

Klassiker / Monumente oder Rundfahrten?

A: Monument
R: Lieblingsrennen ganz klar Paris Roubaix

Maximalleistung in Watt aktuell

A: sag ich nicht
R: 1500

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